Offene Landesmeisterschaften der Vierkämpfer am 26. und 27.10. 2019 in Münchehofe
Qualität vor Quantität, so umschrieb Peter Fröhlich, Geschäftsführer des Landesverband Berlin/Brandenburg e.V., eine der Charakteristika der diesjährig letzten Landesmeisterschaft in unserem Landesverband.
Münchehofe gilt inzwischen durchaus als der traditionelle Austragungsort der Meisterschaften der Vierkämpfer in unserem Landesverband. Eine eingespielte und überaus engagierte Helferschaft möchte dabei immer wieder neue Ideen bringen, um den Vierkampfsport entsprechend in Szene zu setzen. Die Austragung der Deutschen Meisterschaften im April dieses Jahres in Münchehofe war dabei der bisherige Höhepunkt einer Entwicklung, die eben auch vor einem Generationenwechsel nicht halt macht. Einige der bisher auf Landes- und Bundesebene so erfolgreichen Sportlerinnen und Sportler haben mit dem Höhepunkt - Bundesvierkampf im eigenen Landesverband - hier in Münchehofe ihre Vierkämpferlaufbahn beendet. Auch die Landestrainerstelle wurde im Sommer vakant. Es musste und muss sich also in vielen Bereichen neu sortiert werden. Und so war es am letzten Oktoberwochenende in Münchehofe umso erfreulicher, mit welch guten Ergebnissen die Meisterschaften letztendlich entschieden wurden.
Eine absolute Topleistung muss auch dem Richterkollegium bescheinigt werden. Einen Vierkampf zu richten, erfordert neben der entsprechenden Fachkenntnis mitunter sehr viel Fingerspitzengefühl. Beides besaßen die Brandenburgerin Stefanie Binkowski und der aus dem Rheinland angereiste und in Münchehofe schon bekannte Mario Schreiber auf jeden Fall. Absolut kompetent wurden die Ritte kommentiert und gerichtet. Jeder Teilnehmer konnte sich reell gewertet und dabei positiv abgeholt fühlen. Auch wenn der Eine oder Andere selber mit sich vielleicht nicht ganz so zufrieden war, die fachlich und menschlich hochkompetente Kommentierung der Ritte müsste für fast jeden Teilnehmer eine Motivation für die weitere Trainingsarbeit gewesen sein.
In vier Touren wurden am Sonntagabend Sieger und Platzierte geehrt. Ein erweiterter Hattrick gelang dabei den Münchehofer Minis, belegten sie doch in der Endabrechnung die Plätze eins bis vier. Eliza Beck gewann hier vor Luise Gronau, Fieda Olesch und Ina Proetel. Alle vier nahmen das erste Mal an den Meisterschaften teil. Auch für die weiteren Platzierten waren die diesjährigen Meisterschaften eine Premiere.
Die Siegerin in der Nachwuchstour hieß am Ende Emily Grubitz, ebenfalls aus Münchehofe. Sie lieferte sich bis zum Schluß ein Kopf an Kopf Rennen mit der jungen Neustädterin Valerie Lutz. Beide sind schon einige Jahre dabei. Bei den diesjährigen Deutschen Meisterschaften im April platzierte sich Valerie Lutz als beste Brandenburgerin absolut beeindruckend auf Platz neun. Emily rangierte sich einige Plätze dahinter ein. Jetzt zu den Landesmeisterschaften liefen sie genau entgegengesetzt durch das Ziel. Nach dem abschließenden Springen durfte sich Emily Grubitz zur Landesmeisterin küren lassen. Valerie Lutz wurde Vizemeisterin. Die Bronzemedaille ging an Frieda Grieß aus Pritzwalk.
In der Juniorentour ist der Pferdewechsel im Finale die große Herausforderung. Die bis dahin besten vier Reiterinnen und Reiter wechseln untereinander ihre Pferde. Innerhalb ganz weniger Minuten dürfen maximal 4 Sprünge in der Vorbereitungshalle absolviert werden. Auch die Abreitezeit vor der Dressurprüfung ist maximal knapp bemessen, alles Herausforderungen, die selbst manchem gestandenen Reiter einige Kopfschmerzen bereiten dürften. Bis zum letzten Springen vor dem Pferdewechsel führten die Neustädter Reiterinnen Malin Hellwig vor Lena Pögel das Feld an. Der Ritt im Parcours wurde für die stark reitende 16-jährige Malin Hellwig an diesem Wochenende zur Nagelprobe. Zwei Unsicherheiten an den Sprüngen zwei und drei waren am Ende eine zu viel. Die Teilnahme am vielleicht letzten Finale ihrer erfolgreichen Vierkämpferlaufbahn war dahin. Nutznießer dieser neuen Situation war Rika Sumida aus Münchehofe, rutschte sie doch dadurch unter die besten vier Reiterinnen, die im Pferdewechsel ihre Meisterin ermittelten. Hier behielt Lena Pögel die beste Übersicht und erhielt völlig verdient erstmalig die Landesmeisterschärpe. Vizemeisterin wurde Elisa Kamp vom RFV Ravensberge e.V vor Rika Sumida und Lara Winter aus Münchehofe.
Die Meisterschaften 2019 sind Geschichte. Für die Vierkämpfer aus Berlin und Brandenburg war es ein erfolgreiches Jahr. Nach dem Gewinn des Deutschlandpreises, der inoffiziellen deutschen Meisterschaft im Jahr 2018 in Hessen war der Landesverband Berlin/Brandenburg e.V. in Kooperation mit dem LRV Münchehofe e.V. in diesem Jahr Ausrichter des Bundesvierkampfes. Der Vizemeistertitel der Junioren auf heimischen Parkett war die Fortsetzung der Erfolgsgeschichte der Vorjahre. Eine neue Generation schickt sich nun an, den Erfolgen von Leo Weiffenbach, Malin Hellwig, Laura Taebling, Maxim Fliegner, Clara-Joana Gaebert, Jule Paul und anderen sehr erfolgreichen jungen Brandenburger Reiterinnen und Reitern nachzueifern. Das gezeigte Niveau während der Landesmeisterschaften jedenfalls gibt Anlass zu nicht ganz unbegründeten Hoffnungen.
Fotoserien
Offene Landesmeisterschaften und Championate Vierkampf BerlinBrandenburg 2019 (28.10.2019)
Hier einige Impressionen der Landesmeisterschaften Vierkampf Berlin-Brandenburg 2019
- Fotos vom Sonntag folgen -